Endlich war er da, der große Tag auf den die Mannschaften als auch viele Fans seit langem gewartet haben. Die Anspannung und Vorfreude waren bereits seit geraumer Zeit zu spüren und so waren alle froh, dass es endlich los ging. Es ging um nichts Geringeres als die Meisterschaft und das somit verbundene Aufstiegsrecht in die Landesliga an diesem Sonntag. Favorit auf den Platz an der Sonne waren die Damen der TS Kronach, die bereits das Hinspiel vor einigen Wochen knapp mit 3:2 gegen die Eggolsheimerinnen für sich entscheiden konnten. Allerdings war die Konstellation vor diesem abschließenden Spieltag so eng, dass die DJK mit einem Sieg ihrerseits die Damen der Turnerschaft noch abfangen konnten. Mit absoluten Außenseiterchancen auf den Aufstieg reiste am Tag der Arbeit zusätzlich die erste Mannschaft der BTS Bayreuth an, die als Drittplatzierte allerdings schon einen kleinen Sicherheitsabstand zum Führungsduo hatten.
Bereits im ersten Spiel kam es zum Aufeinandertreffen der beidem dominanten Mannschaften dieser Bezirksligasaison. Die DJK musste dabei auf Miriam Gaßmann verzichten, die sich eine Woche vor dem Spiel beim Training unglücklich die Bänder riss. Dafür konnten die Eggolsheimerinnen wieder auf Mannschaftsführerin Lisa Reichold und erstmalig auch auf Neuzugang Valentina Scocozza zurückgreifen. Die Stimmung in der Halle war bereits vor dem Spiel auf dem Siedepunkt, dafür sorgten die knapp 200 oder mehr Zuschauer. Eine Kulisse, die für Bezirksliga-Verhältnisse rekordverdächtig ist.
DJK : TS Kronach 2:3 (25:22, 22:25, 25:23, 22:25, 16:18)
Die Spannung war greifbar und so waren beide Mannschaften froh, als es endlich los ging. Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel auf absolutem Spitzenniveau. Beide Teams konnten immer wieder durch starke Aufschläge und Angriffe punkten. Das Momentum wechselte fast minütlich, kaum eine Mannschaft konnte sich ein deutliches Übergewicht herausspielen. Folgerichtig blieben die Sätze bis zum letzten Ball spannend. Beide Teams kämpften um jeden Ball und gaben auch bei größeren Rückständen nie auf. Angefeuert von den frenetischen Fans konnte sich die DJK den ersten und dritten Satz mit 25:22 respektive 25:23 holen. Die Kronacherinnen ihrerseits steckten nie auf und fanden immer die richtige Antwort. Demnach sicherten sich die Damen der Turnerschaft den zweiten und vierten Satz jeweils mit 22:25.
In einem Duell zweier gleichwertiger Teams musste also wieder der Tiebreak für die Entscheidung sorgen. Die Spannung war auf dem Siedepunkt, es ging schließlich um nichts Geringeres als die Meisterschaft der Bezirksliga. Die DJK startete stark in diesen entscheidenden Satz und ging schnell deutlich in Führung. Beim Stand von 12:5 stellten die meisten der heimischen Fans wohl schon den Sekt kalt. Leider wogen sich wohl einige der Eggolsheimerinnen auch schon in Sicherheit, anders ist der anschließende mentale Zusammenbruch kaum zu erklären. Die Damen der Turnerschaft robbten sich Punkt um Punkt heran und so stand es auf einmal 14:14. Nun ging es hin und her, über 15:15 und 16:16 erspielten sich die Kronacherinnen den dritten Matchball beim Stand von 17:16, den sie sich dieses Mal nicht mehr nehmen ließen und diese packende Partie mit 18:16 für sich entschieden.
Das anschließende Stimmungsbild konnte unterschiedlicher nicht sein. Ausgelassener Jubel auf Seiten der Kronacher, viele Tränen bei der heimischen DJK. Es bedurfte vieler tröstender Worte ihres Trainers, bis die Eggolsheimerinnen den Weg vor die heimischen Fans antraten. Leider gibt es im Volleyball kein Unentschieden, dieses Spiel hätte aber definitiv zwei Sieger verdient. Alle Spieler, Trainer und Zuschauer waren sich anschließend einig: Das war vermutlich das größte Spiel, was beide Mannschaften in den letzten Jahren absolviert haben. Einzig die oftmals fragwürdigen Pfiffe des Schiedsrichters brachten Unruhe in die sonst sehr faire Partie. Apropos Fairness: Herzlichen Glückwunsch an das gesamte Team der Turnerschaft Kronach, vom Trainerteam bis über jede einzelne Spielerin ein rundum faires und sympathisches Team das völlig zurecht als Meister der diesjährigen Bezirksligasaison hervorging.
DJK - BTS Bayreuth 2:3 (18:25, 22:25, 25:19, 25:16, 11:15)
Nach diesem mental wie auch körperlich schweren Spiel ging es für die DJK im zweiten Spiel gegen die BTS Bayreuth um nicht mehr viel, außer sich würdevoll aus der Saison zu verabschieden. Das fiel den Mädels allerdings mehr als schwer, zu sehr schwirrte der verpasste Aufstieg noch in den Hinterköpfen des Heimteams umher. Folglich war es auch nicht allzu überraschend, als der erste Satz relativ schnell und fast kampflos mit 18:25 an die Gäste ging. Erst Mitte des zweiten Satzes konnte die DJK die Niederlage abschütteln und kämpften sich nach zwischenzeitlich zehn Punkten Rückstand wieder heran, verlor den Satz anschließend allerdings knapp mit 22:25.
Von da an spielten die Mädels vom Eggerbach wieder ihr gewohntes Volleyball. Druckvolle Angriffe, starke Aufschläge und eine enorm starke Feldabwehr. Dieser geballten Power hatten die Bayreutherinnen nicht mehr viel entgegenzusetzen und verloren die Sätze drei und vier im Schnelldurchgang mit 25:19 und 25:16. Es ging also zum zweiten Mal an diesem Tag in den Tiebreak, was allein schon als Erfolg nach 0:2 Satzrückstand zu werten ist. Nun aber fand der BTS wieder besser ins Spiel und ging schnell in Führung. Bei der DJK schwanden verständlicherweise nach mittlerweile zehn Sätzen und knapp fünf Spielstunden die Kräfte und somit musste man sich am Ende mit 11:15 und 2:3 geschlagen geben. Trotz dieser Niederlage konnte man sich aber mit erhobenem Haupt verabschieden, jede Spielerin hat das absolute Maximum herausgeholt, was unzählige blaue Flecken und Blutergüsse nach dem Spiel auch belegten. Jede Spielerin sowie Edelfan Erwin Roppelt wurde anschließend mit einem Saisonabschluss-Shirt geehrt und ließ sich nochmal von allen Zuschauern feiern. Zuletzt ließ es sich das gesamte Team inklusiver ihrer Ultras anschließend nicht nehmen, im Faulenzer gebührend bis in die frühen Morgenstunden auf die Saison anzustoßen.
Die schier endlose Saison 21/22 ist nun also endlich vorbei. Für die DJK war sie trotz des verpassten Aufstieg ein voller Erfolg, immerhin scheiterte man als Aufsteiger nur haarscharf am letzten Spieltag. Die Vizemeisterschaft ist rein tabellarisch indes sogar der größte Erfolg einer Volleyball-Damenmannschaft in Eggolsheim seit der Gründung. Auch abseits des Platzes gibt es viel Erfreuliches zu berichten. Die Neuzugänge Svenja Palla und Valentina Scocozza wurden nahtlos in die Mannschaft integriert. Generell wirkt es, als sei das Team noch enger zusammengerückt. Zusätzlich konnte die zweite Damenmannschaft die ersten Erfolge seit ihrer Neugründung verzeichnen und auch dort lässt sich ein deutlicher Aufwärtstrend erkennen. Zu guter Letzt muss an dieser Stelle auch noch die herausragende Jugendarbeit um Abteilungsleiterin Marlen Roppelt herausgestellt werden. Zeitweise betreut sie mit ihrer Trainerkollegin deutlich über 20 volleyballbegeisterte Kinder und bereitet diese auf einen Einsatz in den Damenmannschaften vor. Um die Zukunft muss sich in Eggolsheim also niemand Sorgen machen.
Wie es in der kommenden Saison weitergeht, ist indes noch nicht endgültig geklärt. Der „Vertrag“ von Coach Benedikt Reichold ist ausgelaufen, vieles deutet aber auf eine weitere Amtszeit hin. Zusätzlich wird das Team weitere Verstärkung bekommen, die zu gegebener Zeit noch gebührend vorgestellt wird. Nun heißt es erst mal: Wunden lecken, Kräfte sammeln und im nächsten Jahr wieder erstarkt zurückkehren. Erst mal ist allerdings bis Anfang Juli Trainingspause, das haben sich alle Spielerinnen, aber auch das Trainerteam definitiv verdient.
Es spielten: Julia Hutzler, Louisa Schmidt, Lisa Reichold, Laura Lenzen, Ramona Geck, Valentina Scocozza, Marlen Roppelt, Svenja Palla